Barschangeln – Ein Erfahrungsbericht

Im Dahme Seen Gebiet mussten wir nach einiger Zeit ohne Fischkontakt auf einen neuen Platz umsetzen. Christoph ruderte los, den Köder nicht eingeholt, cirka 2 Rutenlängen hinter dem Boot herschleppend. Jedoch nicht in der Absicht auf diese Art einen Barsch, war an diesem Tag sein Zielfisch, zu fangen, sondern eher aus Faulheit, den Gummifisch ins Boot zu heben. Dieser trudelte nun völlig unkontrolliert im Kielwasser seines Ruderbootes

Nach 50 Metern erhielt er einen heftigen Biss auf die Ultra light Rute, auf den er gerade noch rechtzeitig reagieren konnte, ehe das feine Gerät im See versunken wäre. Ein feister Dickbarsch von 43 cm hatte sich das Gummi mit aller Macht den Gummifisch gekrallt und war nach kurzem aber heftigem Drill im Kescher.

Um die Geschichte abzukürzen: Gegen Abend erhielt ich einen Anruf, von einem total aufgelösten Chris, der mal wieder ein „Dickbarschinferno“ hingelegt hatte. Nur als ich dann erfuhr wie er die 3 Fische über 40 cm und noch einige kleinere Barsche gefangen hatte, blieb mir die Spucke weg.„Beim Hochgeschwindigkeitsschleppen mit kleinen, schwer bebleiten Gummifischen! Stell dir das mal vor. Das musst du dir mal anschauen“

Gesagt, getan traf ich schon am darauf folgenden Morgen mit meinem Angelgerät am See ein, sprang ins Boot und legte mich in die Riemen. Und es passierte erst mal gar nichts. Überhaupt nichts. Rasselwobbler: Nichts. Gummi: Nichts. Egal was ich an das feine Fluorocarbonvorfach knotete wurde ignoriert. Wohl oder übel musste ich diesen Tag abhaken.

Also, beim nächsten Mal doch gleich lieber an den Chris halten, dann klappt es vielleicht auch mit dem Barsch. Beim nächsten Versuch zeigte er mir dann die besten Stellen am See und wir fingen auch wieder ein paar dicke Barsche um die 35cm.

Der Schlüssel zum Erfolg war, wie sich nach einiger Zeit heraus stellte, eine Beifängermontage. Circa 60cm vor dem schwer bebleiten Gummifischchen montierten wir ab nun einen kleinen No Action Shad am 3 Gramm-Kopf an einem kurzen Beifänger. Trotzdem hingen die großen Barsch oft am Verfolger, statt sich aus Futterneid auf die vermeindliche Beute zu stürzen. Sehr merkwürdig, aber auch völlig egal, solange der Spaß funktionierte. Auch gut Erfolge brachten kleine Creatures, die wir weightless an einem kleinen, leichten Haken durch die Nase pieksten (Nosehooking). Als Verfolger hat am Besten der kleine Berkley Pulse Shad im Barschdesign gefangen. Die Reflexfolie im Körper des Gummifisches leuchtet im klaren Wasser förmlich auf und erweckt so die Neugier der kanibalisch veranlagten Artgenossen.

Nach einigen weiteren Versuchen, schienen wir die Sache dann aber doch etwas perfektioniert zu haben und es gab wieder dauerhafte Erfolge bei den beliebten Stachelrittern. Der Schlüssel war die Entfernung von Köder und Boot. Die meisten Bisse kamen 5-7 Meter hinter dem Boot.